147
Landes bewohnten und in Böhmen, Mahren und Sach-
sen mit den Grenzen des Frankenreichs zusammenstie-
ßen, wo denn die Sorben, eine einzelne ihrer Völker-
schaften, die Gegenden von dem heutigen Meißen ein-
nahmen. Und gerade in den Zeiten des Königs Dago-
bert war in dieser Slaven-Gegend eine besondere Er-
scheinung, nämlich die Entstehung eines größeren Rei-
ches, zu welchem eine Reihe dieser Völkerschaften ver-
einigt waren, und über welches, von dem heutigen
Mahren aus ein König Samo herrschte. Mit diesem
König Samo nun gerieth König Dagobert, dessen Ge-
sandten jener beleidigt hatte, in Krieg, welcher aber für
das Frankenreich glücklich ausging, so daß also durch
denselben die Grenze der christlichen Welt im Westen ge-
gen das Heidenthum im Osten gesichert und befestigt
wurde. — Und war dieses nun eben ein Verdienst, wel-
ches den Kriegsheeren des damaligen Frankenreichs bei-
zumessen ist, daß sie nämlich zum Schutz der Christen-
heit fochten, so zeigte sich in diesen Zeiten des sieben-
ten Jahrhunderts in dem Frankenreiche noch eine an-
dere dem aufblühenden Christenthume -wohlthatige Er-
scheinung, an welcher aber auch England und seine
Nachbarinsel Irland gar großen Antheil hatten. In
England breitete sich die christliche Religion seit ihrer
neuen Gründung durch Augustinus mit dem Laufe die-
ses Jahrhunderts nicht nur über alle die sieben König-
reiche aus, die indeß unter manchen Königen fortbe-
standen hatten, sondern es gingen jetzt auch wieder aus
diesem Lande, so wie aus dem benachbarten Irland,
wo noch von den Römerzeiten her das Christenthum
geblieben war, fromme und eifrige Glaubensboten aus,
kamen nach dem fränkischen Reiche herüber, und be-
gaben sich vorzüglich in die Ostländer dieses Reiches,
nach Friesland, Baiern und Schwaben, wo noch viele
Unterthanen des Frankenkönigs im Heidenthum lebten,
um dieselben zur christlichen Riligion zu bekehren, und
die Ausbreitung derselben nach dem Osten des Welt-
theils hin zu betreiben. So kamen der heil. Columban
und Gall schon in den Zeiten der Königin Brunhild nach
Schwaben und in die Schweiz, dann in den Zeiten nach
König Dagobert der heil. Emmeran nach Paiern und
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
161
Gründung der carolingischen Herrschaft im Frankenreich. Der heil. Boni-
facius. Pépins des Kleinen Züge nach Italien. Pabst Stephan Hl.
§ 32. Nachdem Karl Martell durch die Schlacht
bei Poitiers das Frankenreich und die Christenheit von
den Arabern gerettet hatte, genoß er nun auch seine
übrige Lebenszeit hindurch bei dem ganzen Frankenvolke
so großes Vertrauen, daß er bei dem Tode des schwa-
chen und unthätigen Merowingers, der seinen großen
Thaten in elender Ruhe zugesehen hatte, es wagen
konnte, den fränkischen Thron ganz unbesetzt zu lassen.
Und ob er gleich den königlichen Namen nicht selbst an-
nahm, sondern nur Herzog im Frankenreich blieb, so
herrschte er doch als solcher so unbeschrankt und sicher
über das ganze Reich, daß er es bei seinein Tode, im
I. 741, seinen Söhnen Pepin und Karlmanu als ein
Erbe hinterlassen konnte. Weil aber der eine dieser bei-
den Brüder, Karlmann, große Neigung zum Mönchs-
leben hatte, und derselben folgend, in dem Kloster Man-
tecassimo die Krone mit der Kutte vertauschte, so wurde
Pepin der Kleine gar bald alleiniger Besitzer dieser
Herrschaft, und er war es, der mit Hülfe des römi-
schen Papstes dem Frankenreich ein neues Königsge-
schlecht gab, wobei aber auch des heiligen Bonifacius
zu gedenken ist, der damals, als der vielberühmte Apo-
stel Deutschlands, an dieser großen Thronveränderung
in Frankreich auch seinen Antheil hatte. Nämlich wie
im vorigen siebenten Jahrhundert schon, wie auch oben
erzählt worden, jene edeln Glaubensboten aus England
und Irland in das Frankenreich kamen, und unter den
östlichen Völkern desselben die christliche Lehre ausbrei-
teten, so wurden sie nun alle von dem heiligen Bonifa-
cius übertroffen, der im Verlaufe der ersten Hälfte des
achten Jahrhunderts der eigentliche Erbauer der christs
lichen Kirche in dem Innern von Deutschland wurde,
wobei er sich aber in allen Dingen so sehr an den rö-
mischen Pabst hielt, daß er dabei auch für die Zukunft
gar wichtige Dinge veranlaßte. Winfried, so war sein
eigentlicher Name, kam schon im Jahr 716 von Eng-
land aus dem Kloster Nutschelle in Southamphon über
das Meer herüber, und landete zuerst in Friesland,
dessen Bekehrung er sich vorgesetzt hatte. Und ob er
11
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Stephan_Hl Karl_Martell Karl Karlmann Karlmann Winfried Winfried
Extrahierte Ortsnamen: Frankenreich Italien Poitiers Deutschlands Frankreich England Irland Deutschland Southamphon Friesland
Und alö dann seine Söhne Sigurd und Gottfried sich
in Dänemark theilten, wahrend ein dritter Sohn Biörr.
Schweden erhielt, so war es denn nun eben dieser Gott,
fried, der in den letzten Zeiten Karls des Großen den
südlichen Theil von Dänemark, Jütland, beherrschte, und
mit welchem Karl beinahe in Krieg gerathen wäre. Ob
aber gleich dieser Krieg nicht zum Ausbruch kam, so
war doch zu Anfang des neunten Jahrhunderts durch
die Bezwingung der Sachsen das christliche Frankenreich
mit den Normannen in nähere Berührung gekommen,
und daraus ergaben sich nun unter Karls Nachfolgern
noch gar merkwürdige Vorfälle zwischen den christlichen
Ländern und dem heidnischen Norden.
Die Verbreitung des Christenthnms im Norden. Der heilige
Ansgarius.
§ 5. Nämlich unter den Nachfolgern jener beiden
dänischen Brüder Sigurd und Gottfried entstanden we-
gen ihrer Länder Streitigkeiten, und da kam denn einer
von ihnen, Harald Klak, in das Frankenreich zu Kaiser
Ludwig dem Frommen, um sich dessen Hülfe zur Wie-
dereinsetzung in sein Reich zu erbitten. Er entschloß
sich, dafür auch Christ zu werden, und im Jahr 828
wurde er in Mainz in der St. Albans Kirche getauft,
wobei der Kaiser Ludwig und seine Gemahlin Judith
selbst als Pathen zugegen waren. Und diese Gelegen-
heit wollte jetzt der fromme Kaiser benutzen, um dem
heidnischen Norden das Christenthum predigen zu lassen,
weshalb er denn auch, als er den dänischen Harald
mit einem Gefolge zurück schickte, zwei Mönche mit-
sandte, von welchen der Eine der heilige Ansgarius war.
Dieser Ansgarius war ein wahrhaft frommer Mönch
aus dem Kloster Corwey in den Niederlanden, der von
jetzt an den festen Entschluß faßte, die christliche Lehre
in dem Norden Europas zu verbreiten, und auch viele
Jahre hindurch so standhaft dabei blieb, daß er als der
Apostel des Nordens im neunten Jahrhundert einen
so heiligen Ruhm erhielt, als hundert Jahre früher der
heilige Vonifacius durch seine Glaubensbotschaft in
Deutschland. Nachdem er schon tiefer nach Danemark
hinein gekommen war, und hatte dort in Schleswig, in
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Sigurd Gottfried Karls Karl Karl Karls Gottfried Harald_Klak Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Judith Harald Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Sachsen Mainz Corwey Niederlanden Europas Deutschland Schleswig
223
wissenden Zeiten für einen Zauberer hielt und mit aber-
gläubischer Meinung von ihm erzählte, daß er sich durch
Zauberkünste die päbsiliche Würde verschafft habe. Wie
er aber diese Würde vielmehr auch durch seine Gesin-
nung verdiente, das zeigte er durch seine Sorge für die
Kirche, die er jetzt an dem nunmehr entstehenden neuen
christlichen Königreich Ungarn bewieß. — Nachdem näm-
lich die Ungarn durch die Schlacht auf dem Lechfelde
ganz aus Deutschland waren vertrieben worden, und
nun in ihrem heutigen Lande nach und nach feste Nie-
derlassungen gewonnen hatten, so lebte in den Zeiten
der Kindheit Ottos Iii. in Deutschland ein gar from-
mer und edler Mann, nämlich der Bischof Pellegrin von
Passau. Er war, da sein Bisthum mit seinem weiten
Sprengel an Ungarn grenzte, nicht nur bemüht, die von
denselben verwüsteten Landstriche wieder anzubauen, son-
dern er ging auch selbst unter die Ungarn, um ihnen
das Christenthum zu verkündigen, und wurde auf diese
Weise der Apostel dieses Landes. Damals herrschte
über die Ungarn Geisa, der Urenkel Arpads, der dieses
Volk zuerst gegen die Christenheit herangesührt hatte,
und also der Gründer des ältesten Königsstammes in
Ungarn, nämlich des arpadischen gewesen war. Und
Geisas Gemahlin war Sarolta, die schöne Rossebän-
digerin, welche früher in Constantinopel gewesen war,
und sich dort schon zur Christin hatte taufen lassen. Nun
war sie auch den Bemühungen Pellegrins bei ihrem Ge-
mahl behülflich, und überredete diesen, daß er nicht nur
selbst Christ wurde, sondern daß er auch die aus Deutsch-
land kommenden Glaubensboten auf alle Weise unter-
stützte und dadurch dem Christenthum in Ungarn immer
mehr Eingang verschaffte. Auch Geisas Sohn und
Thronerbe, Waic, wurde noch bei des Vaters Lebzeiten
getauft, und empfing in der heiligen Taufe den Namen
Stephan. Diesem Stephan nun ertheilte späterhin, als
er zur Nachfolge kam, Kaiser Otto Iii. den Königstitel,-
und er vermählte sich mit einer Prinzessin des Kaiser-
hauses, mit Gisela, der Tochter des Herzogs Heinrich
von Baiern. So also hatte es nun die zweite Halste
des zehnten Jahrhunderts herbeigeführt, daß das wilde
heidnische Volk, welches noch Otto der Große als S chüz-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Ottos Apostel Arpads Stephan Stephan Otto Gisela Heinrich
von_Baiern Heinrich Otto
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Deutschland Ottos Deutschland Ungarn Ungarn Ungarn Constantinopel Deutsch- Ungarn
/
— 221 —
. - i
zer der Christenheit hatte vertreiben müssen, nun zu der
Errichtung eines geordneten Königreichs gelangt war,
dessen christliches Herrscherhaus sogar mit Ottos En-
keln in Verwandtschaft trat. Und diese Entstehung des
Königreichs Ungarn und die dort^vollendete Begründung
des Christenthums wollte Pabst Sylvester Ii. dadurch
gleichsam bestätigen und heiligen, daß er dem König
Stephan eine geweihete Königskrone zusandte, welches
die heilige Stephanskrone ist, mit welcher die ungari-
schen Könige nachher immer gekrönt wurden. Diese
Theilnahme an den christlichen Angelegenheiten in Ungarn
bewieß Sylvesters großartige Sorge für die Kirche eben
so sehr, als ein anderer großer Gedanke, den er zuerst
aussprach, nämlich, daß die abendländischen Christen
durch Kriegszüge die heilige Stadt Jerusalem von den
Ungläubigen befreien müßten, wie es nachher in den
Kreuzzügen geschah.
Otto Iii. Wallfahrt. Der heilige Adalbert. Das Königreich Polen.
Die Kapetinger in Frankreich. Heinrich Ii.
§ 14. Daß aber ein so kluger und gelehrter Pabst
von seiner abergläubischen Zeit verkannt wurde, das lag
auch darin, daß gerade in seiner Zeit der Sinn der
abendländischen Christen durch einen anderen Umstand zu
solchen Vorstellungen erregt war. Er herrschte nämlich
eben am Schluß des zehnten christlichen Jahrhunderts,
wo man sich sogar die Vorstellung machte, daß mit dem
Jahr 10tt0 das tausendjährige Reich Christi endigen,
und der Weltuntergang eintreten werde, vor welchem
man jetzt wirklich in der ganzen Christenheit in Angst
war. Kaiser Otto Iii. selbst kehrte deshalb aus Italien
nach Deutschland zurück, und beschloß eine Wallfahrt
nach Gnesen in Polen zu machen, und dort an dem
Grabe des heiligen Adalbert vor dem Weltuntergänge
noch zu beten. Der heilige Adalbert, welcher ein Zeit-
genosse des würdigen Bischofs Pellegrin von Passau war,
trat in diesen Zeiten als ein Apostel des christlichen
Glaubens nach einer anderen Gegend hin auf, wobei er
aber den Märtyrertod fand. Er war aus Böhmen ge-
bürtig, war in früheren Jahren in Jerusalem und Rom
gewesen, wo ihn Kaiser Otto Iii. hatte kennen lernen,
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Ottos Stephan Otto Heinrich_Ii Heinrich Otto Apostel Otto
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Ungarn Ungarn Jerusalem Polen Frankreich Christi Italien Deutschland Gnesen Polen Jerusalem Rom
298
in ihrer eigennützigen Erwartung; denn indem er
den König Ottokar von Böhmen, der dock) auch ein
Fürst des deutschen Reichs war, und der ihm, weil er
selbst nach der kaiserlichen Krone gestrebt hatte, die Hul-
digung verweigerte, indem er ihn in der Schlacht auf
dem Marchfelde bei Wien un I. 1278 überwand, und
ihn für seinen Ungehorsam dadurch bestrafte, daß er ihm
die drei Lehnländer Oestreich, Steiermark und Kärnthen
nahm, so stiftete er, indem er diese Lander an seine
Söhne, Albrecht und Rudolf, zu Lehen gab, die habs-
burgische oder östreichische Hausmacht, mit welcher er
sein kaiserliches Ansehen über die Fürsten erhalten und
den Frieden im Reich wieder Herstellen konnte; aber er
hatte auch damit so viel zu thun, daß er nicht nach
Italien kommen konnte, um dieses Land mit dem deut-
schen Kaiserthum wieder zu verbinden. Und nach seinem
Tode, im I. 1291, als sein Sohn Albrecht nach mehr-
jährigen Kämpfen mit einem Gegenkaiser, Adolf von
Nassau, wirklich allein Kaiser geworden war, konnte
derselbe die größeren Absichten seines Vaters deswegen
nicht verfolgen, weil er bei seinem ländersüchtigen Cha-
rakter vielmehr die Veranlassung gab zu einem merk-
würdigen Ereigniß für den europäischen Westen, nämlich
zu der Losreißung der Schweiz von dem deutschen Reiche,
welche hier den Eingang in das vierzehnte Jahrhundert
bildet. Als nämlich dieser Kaiser Albrecht I. die Be-
wohner der Schweiz, welche bisher auf besondere und
freie Weise dem deutschen Reiche angehört hatten, zwingen
wollte, ihm erbunterthanig zu werden, wie seine deut-
schen Erbländer, und als sie sich dessen weigerten, so.
ließ er sie durch seine kaiserlichen Landvögte, welche
über die Schweiz gesetzt waren, auf das grausamste be-
drücken, wie denn einer von ihnen, der Landvogt Geß-
ler, um der schweizerischen Freiheit zu spotten, seinen
Hut auf eine Stange hängen und den Befehl ergehen
ließ, daß jeder Vorübergehende sich davor neigen sollte.
Und als der freiheitsliebende Wilhelm Tell mit bedeck-
tem Haupte vorüberging, ohne den Befehl des Vogtes
zu befolgen, und als ihn nachher dieser dadurch züchtigen
wollte, daß er ihm, der ein trefflicher Schütz war, be-
fahl, einen Apfel von dem Kopfe seines eigenen Knaben
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Ottokar_von_Böhmen Ottokar Oestreich Albrecht Albrecht Rudolf Rudolf Albrecht Adolf_von
Nassau Adolf Albrecht_I. Albrecht_I. Wilhelm
299
zu schießen, so reizte er ihn dadurch zu so heftiger Rache,
daß Tell den Geßler selbst in einem hohlen Gebirgsweg
erschoß, wie sie denn durch diesen und andere dergleichen
Vorfälle zu einem völligen Aufstand kamen. Auf einer
Wiese im dunklen Walde, das Rütli genannt, traten die
angesehensten unter ihnen, Walther Fürst, Werner Stauf-
facher, Arnold aus Melchthal rc. zusammen und thaten
einen feierlichen Schwur, dem Kaiser nicht mehr zu ge-
horchen, sondern als freie Bürger zu leben, was sie dann
auch durch die Vertreibung der Landvögte und durch die
Vertheidigung ihres Landes mit den Waffen durchsetzten.
So entstand im 1.1308 der Schweizerbund. — So wurde
also im Anfang des vierzehnten Jahrhunderts die freie
Republik der Schweiz gegründet, welche sich aber erst
in den folgenden Zeiten, als andere Gegenden und Städte
hinzutraren, zu ihrer heutigen Ausbreitung erweitert
hat. — Und als nach Albrechrs I. in demselben Jahre
erfolgtem Tode, er wurde nämlich in der Schwei; von
seinem Neffen Johann, dem er seine Erbländer vorent-
hielt, ermordet, als nun die deutschen Fürsten wieder
einen länderarmen Grafen zum Kaiser erwählten, näm-
lich Heinrich von Luxemburg, als Heinrich Vii., so wußte
dieser Kaiser durch die Erwerbung Böhmens, das Bei-
spiel Rudolfs, sich eine Hausmacht zu bilden, klug
nachzuahmen, und als er auch wieder nach Italien zog,
so wurde er zwar in Rom von einem Kardinal, weil
derpabst damals, wie nachher zu erklären ist, in Frank-
reich residirte, zum Kaiser gekrönt, aber weil die vielen
italienischen Staaten in zwei Partheien getheilt waren,
in Ghivillinen und Guelfen-, zu welchen letzteren auch
der König von Neapel gehörte, so hatten ihn die Ghi-
billinen, welche sich für Freunde des Kaisers ausgaben,
eigentlich nur nach Italien zu kommen gebeten, um seine
Hülfe zu genießen, und keinesweges konnte er die frü,
Here Kaisergewalt über dieses Land wieder gewinnen.—
Als er sich dort mit dem König Friedrich von Sicilien
verband,— noch im vorigen Jahrhundert, nämlich im J.
1282, war die sicilianische Vesper gewesen, bei welcher
die Sicilianer alle Franzosen unter sich ermordet, und
sich vom König von Neapel losgerissen hatten, indem
sie einen Prinzen von Arragonien zu ihrem König er-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Walther_Fürst Werner_Stauf- Arnold Albrechrs_I. Johann Johann Heinrich_von_Luxemburg Heinrich Heinrich_Vii Heinrich Rudolfs Friedrich_von_Sicilien Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Rudolfs Italien Rom Frank- Neapel Italien Neapel
86
Nachdem die entarteten und feigen Römer in ihrer Stadt
in große Noch gerathen, nachdem sie durch ihre Botschaf-
ter an Alarich, dessen Volk ihre Mauern umlagerte, vie-
les versucht, und selbst das goldene Bild der alten rö-
mischen Siegesgöttin eingeschmolzen hatten, um sich von
seinem Schwerdte loszukaufen, so kam es endlich doch
zur Bestürmung und Eroberung der lange Zeit so ge-
waltigen Weltstadt, und zwar im Sommer des Jahres
410 n. Ch. Geb., so daß das Ende des vierten christ-
lichen Jahrhunderts die dauernde Trennung des römi-
schen Reichs, und der Anfang des fünften den Fall seiner
alten mächtigen Hauptstadt herbeiführte. — Keineswe-
ges ist damals Alarich, der Fürst von deutscher Herkunft,
als ein so grausamer Barbar in Rom aufgetreten, daß
er durch seine Westgothen die Stadt völlig hatte nieder-
brennen lassen, wie es ihm nachmals der römische Haß
nachgesagt hat. Der heilige Augustinus, welcher gerade
damals in Hippo in Afrika, also im weströmischen Reich,
lebte, dort Bischof war, und zu den Kirchenvätern ge-
hörte, das heißt zu den Geistlichen, welche durch ihre
Schriften zu wohlthätigen, lichtbringenden Lehrern der
ganzen Christenheit wurden, lobte in einem Buche,
welches er damals schrieb, mit größerer Aufrichtigkeit
den Alarich und sein Volk wegen ihrer milden schon
wahrhaft christlichen Schonung gegen die Römer.
Alarichs Tod. Sueven, Vandalen und Alanen. Große Roth des west-
römischen Reichs in Frankreich und Spanien.
§ 5. Daß aber Alarich schon nach einigen Tagen
wieder von Rom, einer so herrlichen Eroberung, hin-
wegzog, und unbekümmert um den schwachen Honorius,
der indeß in Ravenna verzagte, weiter nach Süden zog,
das that er nur deshalb, weil er zur Gründung eines
neuen Reichs in Italien, welche er vorhatte, den Be-
sitz der getreidereichen Insel Sicilien für nörhig er-
achtete, zu deren Eroberung er denn von Rom auszog.
Anders jedoch hatte es jetzt noch das Geschich mit dem
weströmischen Reich beschlossen, und ließ noch in dem-
selben Jahr den Tod Alarichs erfolgen, welchen seine
Westgothen aufgar besondere Weise in dem Fluß Busento
bei Cosenza in Unter-Italien begruben, den sie dazu ab-
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Roth Honorius Honorius Cosenza
Extrahierte Ortsnamen: Rom Afrika Frankreich Spanien Rom Ravenna Italien Sicilien Rom Busento
132
sollen Knaben aus England als Sklaven nach Rom ge-
bracht und ihm vorgestellt worden sein, und das reine
und unverdorbene Wesen, welches er in ihren Gesichtern
las, ließ es ihn um so mehr bedauern, daß ein Volk
von so guten Anlagen noch durch heidnischen Irrthum
nieoergehalten werde. Er wählte demnach eine kleine
Anzahl von Mönchen aus, und stellte an ihre Spitze
den Mönch Augustinus, daß sie nach England gingen,
um dort das Christenthum wieder zu verkündigen. Und
sie zogen durch Frankreich, und gingen zu Schiffe, lan-
deten an der Insel Thanet, und ließen es dem König
Ethelbert von Kent verkündigen, der damals unter den
sieben Königen in England der angesehenste war. An
ihn wandten sie sich auch deshalb, weil er eine christ-
liche Gemahlin hatte, nämlich Bertha, die Tochter des
merowingifchen Königs Charibert von Paris. Freilich,
als die heidnischen Priester an dem Hofe Ethelberts
von der Ankunft der christlichen Glaubensboten hörten,
riethen sie dem Könige, sie nicht in sein Haus kommen
zu lassen, weil sie Zauberer waren, und ihm schaden
würden. Aber die Königin Bertha wußte ihn doch zu
bereden, daß er sie anhörte, nur wollte er es nicht in
seinem Pallaste thun, sondern auf freiem Felde follte sie
vor ihn gelassen werden. Nachdem er sich hier unter
einer Eiche niedergelassen hatte, wurde Augustinus vor
ihn geführt: ein silbernes Kreuz und ein Panier mit
dem Bildnisse des Erlösers wurden ihm vorgetragen,
und paarweife folgten ihm feine Gefährten, und ließen
ihren frommen Gesang erschallen. Und auf des Augu-
stinus Anrede, welche dem König durch einen Dollmet-
scher erklärt wurde, erwiederte zwar der König, daß er
für einen neuen und ungewissen Glauben die Götter
seiner Vater nicht verlassen werde, jedoch erlaube er
ihnen, in seinem Reiche ihren Glauben zu verkündigen,
wie er ihnen auch freien Lebensunterhalt verstatte. So
wirksam aber waren nun die Predigten der frommen
Glaubensboten unter dem englischen Volke, und solch
einen Eindruck machte ihr edles und strenges Leben auf
die Gemächer, daß sich bald viele Engländer zur An-
nahme des Christenthums geneigt zeigten, und als am
Pfingstfest des Jahres 597 sich König Ethelbert selbst
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Kent Bertha
Extrahierte Ortsnamen: England Rom England Frankreich England Paris
162
gleich anfangs hier unglücklich war, so ließ er doch von
feinem Eifer nicht ab, sondern nachdem er erst nach
Rom gereist war, und von Gregor Ii. einen feierlichen
Auftrag zu dem Geschäfte der Heidenbekehrung empfan-
gen hatte, kam er wieder nach Deutschland zurück, und
wandte sich jetzt nach dem eigentlichen Herzen dieses
Landes, nach Hessen und Thüringen. Unter den starken
Einwohnern dieser Gegenden, die größtentheils noch ei-
nem rohen Heidenthum ergaben waren, trat er mit der
herrlichen Starke feines Christenglaubens auf, und über-
wandt ihre heidnische Dumpfheit. Mit siegender Kühn-
heit legte er bei dem Dorfe Geismer in Hessen feine
Axt an die dem Donnergott geheiligte Eiche, und als
er sie zur Verwunderung ihrer Anbeter, die dabei fei-
nen Tod vergebens erwarteten, niedergeschlagen hatte,
da führte sie das Erstaunen zum Glauben, und aus
dem Holze des gefällten Stammes bauete und weihete
er dem heiligen Petrus ein Kirchlein. Und wie viele
andere der falschen Heiligthümer und Götzenbilder in
diesen Gegenden zertrümmerte die starke Hand des gläu-
bigen Mannes und mit wie vielen und großen Leiden
und Beschwerden kämpfte er, indem er lange Zeit Man-
gel und Noth erduldete, um feinen heiligen Zweck zu
erreichen. Und so gelang ihm auch fein großes Werk,
daß er in diesen inneren Landschaftendes heutigen Deutsch-
lands mit der siegenden Wahrheit des Christenthums
das alte Heidenthum gänzlich verscheuchte, und dadurch
in dem deutschen Vaterlande die wahre Religion befe-
stigte. Nun aber, wie er allenthalben Kirchen erbaute,
und zu der ältesten gehörte die bei Altenberg im jetzi-
gen Herzogthum Gotha, so richtete er sich eben bei der
Einrichtung des Gottesdienstes in denselben, und bei den
Vorschriften des ganzen kirchlichen Lebens, nur aus-
schließlich nach dem Willen des römischen Pabstes, dem
er dieses auch in Rom selbst auf das feierlichste gelobt
hatte, und dafür ernannte ihn auch der Pabst zum Bi-
schof über alle diese neugegründeten deutschen Kirchen,
so wie er auch von dem Pabste den Namen Bonifacius
erhalten hatte. Und nicht nur die Päbste in Rom, son-
dern auch die Herrscher im Frankenreich, Karl Martell
und dessen Sohn Pepin, schenkten ihm bei seinen heiligen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_Ii Gregor Altenberg Karl_Martell Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rom Deutschland Hessen Hessen Herzogthum_Gotha Rom Rom